Kommentar

Sommerkonzert 2002

Cantabile

Seit Beginn dieses Schuljahres sind wir so viele chorbegeisterte Kinder, dass unser Chorleiter uns für die Proben in zwei Gruppen zu je über 60 einteilen musste (seine Nerven sind auch nicht mehr die besten...). So proben wir meist getrennt, treten beim Konzert aber meist gemeinsam auf. La dance d’Hélène (kein Druckfehler, sondern der Original-Titel mit Verweis auf den französisch- englischen Text) ist ein munteres Aufwach-Lied, bei dem die Fünftklässler so richtig in Fahrt kommen. Die Sechst- und Siebtklässler besingen danach die Straße der Zukunft (Future Road).
Das traditionelle
Jamaica Farewell singen wir nicht nur als Kanon, sondern auch noch gleichzeitig mit dem Stück Island in the Sun als Quodlibet. Darüberhinaus unterstützt uns noch eine Combo mit lateinamerikanischer Percussion.
Scat Like That und Teach Me To Swing sind unsere ersten mehrstimmigen Ausflüge in den Bereich des Swing. Gut, dass wir Martin Wiegand am Piano haben!
Lange hat es uns gewurmt, dass VivaVoce immer ein eigenes Lied hatte — jetzt haben wir den
Cantabile Rap, komplett mit Solisten und Beatbox!
Wenn es Ihnen gefallen hat und Sie unsere Zugabe hören möchten, dann versprechen wir Ihnen ein lustiges, vierstimmiges (!) Lied mit dem vielsagenden Titel
Shalala, in dem wir davon singen, dass Musik viel Freude in unseren Alltag bringt.

VivaVoce

We Are The Choir — wir sind der Chor, und wir singen heute abend für Sie. Unser Eröffnungsstück hat folgenden Text (übersetzt aus dem Englischen):
Ein weiteres Jahr ist vorbei, ein Jahr voll Freude und Tränen, Liebe, Arbeit und Gesang. Was können wir sagen, was können wir tun, wie können wir Ihnen sagen, wie wir uns heute fühlen? Wir sind der Chor, und wir werden für Sie singen. Es kommt uns wie gestern vor, als wir zum ersten Mal gemeinsam gesungen haben. Und morgen, obgleich wir weit voneinander getrennt sind, wird unsere Erinnerung im Herzen bleiben.
Die Zeit ist gekommen um weiter zu reisen, um getrennte Wege zu gehen, um herauszufinden, wohin wir gehören. So stehen wir also hier, Hand in Hand, und unsere Stimmen steigen auf wie ein Vogel im Flug. Wir sind der Chor, und wir singen heute abend.
Auch unser zweites Stück handelt vom Reisen. This Train und The Gospel Train sind zwei alte Negro Spirituals, die die Zuhörer auffordern, in den Zug Richtung ewige Herrlichkeit einzusteigen. Der Fahrpreis ist billig, alle dürfen mit, Arm und Reich, es ist noch Platz für Viele, so lautet der Text. In dieser Chorbearbeitung wurden die beiden traditionellen Stücke zu einer „zügigen“ tour de force vereinigt.
Schließlich reisen wir zurück in die Sechziger Jahre, in denen, ausgehend von Kalifornien, die Surf-Welle ihren Höhepunkt hatte. Die prominentesten Vertreter dieser musikalischen Fitness- und Wohlfühlpropaganda waren wohl die Beach Boys. Ihre unvergessenen Hits „Surfin’ USA“, „Surfin’ Safari“ oder „Surfer Girl“ bilden das Gerüst für ein 10-minütiges
Surf-Medley, in dem neben der Musik auch noch eine ganze Menge anderer Dinge über die Bühne gehen!
Wenn jeder in den USA einen Ozean hätte, dann würde jeder surfen wie in Kalifornien. Nach der Eingangsnummer folgt der coole Song „Louie, Louie“, der zum Surfen auffordern will. Schon im nächsten Stück gehen wir dann alle auf eine „Surfin’ Safari“: Come on, Baby, wait and see. Yes, I’m gonna take you surfin’ with me. Let’s go surfin’ now, everybody’s learnin’ how.
In diese schöne Surfer-Idylle platzt mit einem Mal der Weiße Hai (Rette sich, wer kann!), gefolgt von einem furchterregenden Monster, dem Purple People Eater (Purpurner Leutefresser). Es gibt nur Eine, die uns vor diesem Unhold retten kann: das kleine Surfer-Mädchen. Sie schafft es tatsächlich, den People Eater zu besänftigen!
Anschließend besingen wir das wichtigste Kleidungsstück fürs Surfen: den Bikini. Es handelt sich um einen klitzekleinen (itsy bitsy teenie weenie) Zweiteiler mit gelben Punkten (yellow polka dot bikini), den unsere unbekannte Badeschönheit heute zum ersten Mal trägt, weswegen sie so nervös ist, dass sie sich kaum aus ihrer Umkleidekabine heraus traut (
she was afraid to come out of the locker, she was as nervous as she could be). Aus dieser heißen Situation können wir uns nur durch ein cooles Lied befreien: also noch mal „Louie, Louie“!
Ohne Atempause entführen wir Sie danach in das „Land of a Thousand Dances“, in dem solch „angesagte“ Tänze wie Pony, Mashed Potato, Alligator und Watussi vorkommen. Wussten Sie, dass es wirklich einen Tanz gab, der „Stampfkartoffel“ hieß? Natürlich dürfen auch der Twist und der Rock ‘n’ Roll nicht in unserer Sammlung fehlen, bevor wir unser Medley mit dem Eingangslied schließen: „Surfin’ USA“!
Wir bedanken uns bei den vielen sichtbaren und unsichtbaren Helfern bei diesem Medley.
Auch VivaVoce hat eine Zugabe vorbereitet. Sie handelt vom gymnasialen Wissensdurst und ist unsere Antwort auf Pisa:
Besserwisser. Sie werden das Stück selbstverständlich nur dann hören, wenn Sie uns durch Ihren Applaus dazu bewegen, es vorzutragen.

Encore!

Noch ein Chor? Haben wir denn nicht schon genug Chöre? — Genau: Encore! ist ein Chor für die­jenigen, die einfach nicht genug vom Singen kriegen können. Er ist offen für Mitglieder von VivaVoce, aber auch für alle anderen Schülerinnen und Schüler (und Ehemaligen!), denen das qualifizierte Singen im Chor Freude macht.
Seit Februar treffen wir uns jeden Dienstag Abend in der Schule, um an relativ anspruchsvollen Chorsätzen intensiv zu arbeiten und so unsere stimmlichen Fähigkeiten langsam auszubauen. Die kammer- musikalische Besetzung von ca. 30 Stim­men fordert jeden Einzelnen zum konzentrierten Mitsingen heraus. Das wird besonders deutlich bei dem fünfstimmigen Chorsatz des Rolling-Stones-Klassikers
Ruby Tuesday mit dem dissonanzenreichen Akkordinventar des 20. Jahrhunderts.
Übrigens: der Name des Chors (wieder eine Idee aus der kreativen Familie Baumhauer, von der auch die Namen Cantabile und VivaVoce stammen) leitet sich sowohl von der französischen Wortbedeutung („nochmal“) als auch von dem englischen Gebrauch dieses Wortes („Zugabe!“) ab, und überdies findet sich auch noch das Wort „Chor“ in der Aussprache wieder.

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